Sonntag, 15. März 2015

Tag 5: Auto und Klöster und Sonne

Für Tag 5 waren wieder Rundfahrten geplant. Dieses mal sah ich zuerst nach was der Wetterbericht voraussagte und es sah gut aus.

Wie pblich später als geplant fuhr ich los, aber noch nicht zu spät. Mein erstes Ziel, das Dorf Geroskipou, ließ ich bewusst aus. Es ist sehr nah an meinem Hotel und ich kann es zu Fuß erreichen. Bewegung schadet nie, vor allem da ich hier so gut verköstigt werde. Und mit dem Auto bewege ich mich deutlich weniger als die letzte Tage.

Auf direktem Wege fuhr ich zum Kloster Agios Neofythos. Das Kloster entstand aus einer Einsiedelei eines Mönchs aus dem 12. Jahrhundert. Dieser grub sich eine kleine Kammer in den Fels und lebte dort. Man kann sich kaum vorstellen in einer solchen Kammer zu leben.
In anderen Kammern gab es schöne Felsmalereien zu sehen, die aber zum Teil schon zerfallen sind. 
Beiindruckend war auch die Aussicht, da das Kloster sehr hoch gelegen ist man man einen Blick auf Täler und das Meer hat.




Der Eingang zum Museum im Kloster. Wie oft war das Fotografieren verboten.

Der Byzantinische Reichsadler auf dem Boden im Klosterhof




Das Kloster, die Höhlen sind davon separat

Blick aufs Meer
Dann ging es weiter zum Kloster Panagia Chrysorrogiatissa. Unterwegs stieß ich auf einen Staudamm den ich mir ansehen musste. 





Im Dorf Pano Panagia machte ich eine kleine Zwischenstation um mir das Geburtshaus von Makarios III anzusehen. Dabei verfuhr ich mich erst mal, konnte dafür aber diesen schönen Ausblick vom Rand des Dorfes erhaschen. 



Der Reiseführer übertrieb nicht, als er das Haus als "ärmlich" beschreibt. Das macht den Aufstieg Makarios' aber noch beeindruckender. Die Kirchen waren über Jahrunhderte in Europa die einzige Möglichkeiten für den sozialen Aufstieg.
Leider machte ich einen großen Fehler und ging nicht in das Museum. Dort hätte ich einen Schlüssel für das Haus erhalten können. Leider sah ich das erst später als ich nochmal im Reiseführer blätterte.


Die Umgebung erinnerte mich etwas an mein Heimatdorf. Die Enge der Gassen und vor allem die Ruhe und Stille versetzten mich zurück in meine eigene Kindheit.  


Im Kloster  Chrysorrogiatissa gab es wieder einen schönen Blick aufs Tal. Davon hat man in Zypern mehr als genug. In die Landschaft bin ich inzwischen ganz verliebt. Liebend gerne hätte ich gerne ein Moorrad und noch mehr zeit das zu erforschen.


Dann ging es weiter in den Süden nach Kouklia/Palaia Pafos. Dort stand im Altertum das Heiligtum der Aphrodite. 


Aphrodite ist der letzte Zugang zum altgriechischen Pantheon. Es ist noch nicht geklärt, ob sie aus einer lokalen Fruchtbarkeitsgöttin in Zypern entstand oder aus den Fruchtbarkeitsgöttinnen des asiatischen Festlands wie Ischtar. 


Ursprünglich war das Heiligtum eine lokalen Fruchtbarkeitsgöttin geweiht. Vom ersten Tempel der um 1200 v. Chr. errichtet wurde sieht man aber nur noch eine Eckmauer. Die diversen Tempel und Heiligtümer sind nicht genau zu rekonstruieren, da Erdbeben, Umbauten und Erosion viel zerstört haben.


Auch hier hat man einen schönen Blick auf das Meer. Dies ist hinter dem Museum aufgenommen.


Das Museum selbst ist in einem Bau aus fränkischer Zeit untergebracht. Dort wurde eine Manufaktur für Zuckerrohr eingerichtet. Diese war eine ersten ihrer Art im Mittelmeerraum.

Der Stein der Aphrodite. Dieser Stein war womöglich das Zentrum des Heiligtums. Vielleicht auch in sehr früher Zeit Symbol oder Verkörperung der ursprünglichen Fruchtbarkeitsgöttin.


Aus römischer Zeit wurde noch ein Mosaik entdeckt. 


Zum Abschluss ging es zum Fels der Aphrodite. Der Sage (oder zumindest dem Tourismusministerium) zufolge wurde dort die Göttin aus Meerschaum geboren.


Der Strand ist zum Baden freigegeben, und es gibt auch Duschen. Leider war es zu kalt und ich hatte meine Sachen nicht dabei. 


Leider durfte man nicht auf den Felse klettern.




Der Gang führt unter der Straße vom Parkplatz zum Strand. 


Damit war meine Tour beendet und ich fuhr wieder zurück.

Und zum Abend wieder Völlerei. Ich will morgen gar nichtauf die Waage schauen.


Tag 4: Auto und Regen

Für den 4. Tag hatte ich große Pläne. Heute wollte ich die erste meiner Touren durch die Insel starten. Aber ich hatte noch kein Fahrzeug. Am Abend zuvor hatte ich in einem Anfall von Freigiebigkeit beschlossen die 180 EUR für das Quad zu bezahlen. Nach der Nachricht, dass ich mein Geld für das Taxi nicht zurück bekommen würde verschwand meine Freigiebigkeit aber schnell wieder. Durch Googlen fand ich eine Seite eines Verleihs in Polis der Motorräder für recht wenig Geld anbot. Eine 250 ccm Yamaha für 19 EUR/Tag zuzüglich 3,50 EUR/Tag Versicherung bei 700 EUR Selbstbehalt klang sehr gut. (Wie ich aber inzwischen sehe ohne 19% Mehrwertsteuer.)
Am Morgen fragte ich nochmal an der Rezeption nochmal nach ob ich eine Maschine über das Hotel mieten könnte. Leider hatte nur einer der Partnerfirmen ein Motorrad verfügbar, und erst ab Montag. Also lief ich nochmal zum Verleih von gestern. Dort hätte ich einen roller erhalten können, aber zum preis von 25 EUR/Tag bei 3 Tagen. Leider weiß ich nicht mehr ob dies für eine 250 ccm oder 125 ccm war. In ersterem Fall wäre das sogar ein niedrigerer Preis wie bei dem Anbieter im Internet gewesen.Dan habe ich der armen Frau unrecht getan.
Wie dem auch sei, ich beschloss doch ein Auto zu mieten. ich sehe es nicht ganz ein für einen Roller mehr zu bezahlen als für ein Auto, auch wenn durch die Benzinkosten das Auto wieder teurer wird.

Hier gab es den Sonnenschein des Tages. Die supernette Mitarbeiterin des Hotels gab mir den Tipp es bei Europcar zu versuchen da es dort noch günstiger sei (und auch war). Also lief ich zum Hafen und fuhr von dort aus mit dem Bus 615 weiter zu Europcar. Ein bisschen ärgerte ich mich, da ich am Tg zuvor Abends bereits dort war und mir den Weg hätte sparen können. Der Bus fuhr interessanterweise auch weiter bis zu Coral Bay meinem ersten Reiseziel des Tages. Bei meinen Fahrten die folgenden tage sind mir immer wieder Bushaltestellen aufgefallen. Vermutlich könnte man ganz ohne Auto alle Orte besuchen die ich mir ansehen wollte und noch will.

Es gibt also doch noch Jobs in Zypern

Bushaltestelle am Hafen
Bei Europcar hatten sie genau noch ein Fahrzeug der billigsten Klasse. Ich zahle 20 EUR/Tag bei 3 Tagen Mindestdauer für die Miete, 500 EUR Selbstbeteiligung (Reservierung auf Kreditkarte Pflicht) statt 10 EUR/Tag zusätzlich, und habe nochmal 29 EUR für einen halben Tank gezahlt.

Ein kleiner KIA

Der Linksverkehr ist mehr als ein wenig gewöhnungsbedürftig. Intellektuell gewöhnt man sich schnell daran. Man merkt sich einfach, dass die Fahrerseite direkt neben dem Mittelstreifen ist. Aber alle Reflexe sind falsch. Immer möchte man mit der rechten Hand den Gang wechseln oder man ist kurz in Panik wenn man ein entgegenkommendes Fahrzeug sieht und das Unterbewusstsein meldet, dass man auf der falschen Seite fährt. Auch als Fußgänger sieht man immer erst mal in die falsche Richtung beim Überqueren der Straße.

Dann ging es weiter zur Coral Beach.



Dort habe ich mir ein schönes Eis gegönnt und den Strand angesehen.


Auf der Coral Bay gibt es ein kleines Museum zu einer antiken Siedlung auf einer Landzunge. 




Die Landzunge wurde wegen ihrer gut zu verteidigenden lange ausgesucht und da man einen wunderbaren Blick aufs Meer hat.




Gegen Ende des Besuchs sah ich die ersten Regenwolken.ich hoffte, dass ich verchont würde oder es nur einen kurzen Scheuer geben würde.


 Beim Weg zurück zum Auto sah ich die TF2 Teams in einem FemMod.


Die Himmel zog sich leider immer weiter zu.


Der Rest des Tages war lang, ist aber kurz beschrieben. Ich wollte zu den Bädern der Aphrodite fahren und machte mich um kurz nach 14 Uhr auf den Weg. Es fing kurz danach an zu regen, und dann zu schütten. Selbst einem Hamburger wäre das zu nass gewesen. Straßen waren Teil überflutet und die Temperatur fiel so stark ab, dass ich die Autoheizung anstellen musste. Nach einer Stunde Fahrt gab ich dann in Polis auf und drehte um. Was ich nicht bereute da es immer weiter regnete. Mit einem Quad oder Motorrad auf freier Fläche hätte ich ein ernstes Problem gehabt. Im Hotel lief dann nicht mehr fiel.

Ein Tag der ins Wasser fiel.

Freitag, 13. März 2015

Tag 3: Laufen, Lernen, Leben lassen

Und es begann der dritte Tag. Erst mal hatte ich verschlafen, so dass ich mich beeilen musste um zu frühstücken. Ein Blick auf die Waage zeigte wieder einen neuen Höchststand. ich entschied mich ab sofort etwas zu mässigen. Aber die Auswahl ist zu groß.

Da ich ab Samstag mit dem Quad fahren möchte informierte ich mich endlich über die Möglichkeiten eines zu mieten. Über das Hotel wurde das leider nicht angeboten. Ein Verleih um die Ecke hatte tatsächlich Quads und Buggies, aber die Preise waren heftig. Für drei tage sollte ich 180 EUR zahlen. Je zwei tage ein Quad mit 300 ccm für den flacheren Nordwesten, und einen Tag ein Buggy für das gebirgige östliche Paphos. Das günstigste Auto würde im vergleich nur 26 EUR kosten, also insgesamt 78 EUR. Deutlicher Unterschied und fast doppelt so viel wie ich ausgeben wollte. Da ein neues Quad mit 300 ccm etwa 2.000-3.000 EUR kostet und ein Opel Corsa 12.000 EUR kann ich dies Preise nicht nachvollziehen. Vor allem nicht in der Nebensaison. Ein zweiter Verleih den ich später besuchte hatte aber sogar noch leicht höhere Preise. ich werde erst mal darüber schlafen und dann morgen früh entscheiden.Oder ich suche ein Motorrad, das sollte billiger sein.

Wobei ich so viele Finanzkalkulationen im Urlaub wohl vermeiden sollte. Sonst wäre es wohl kaum ein Urlaub.

Für heute hatte ich vor die Königsgräber, das Byzantinische Museum und das Bezirksmuseum anzusehen. Also lief ich erst mal los und sah mich nach der nächsten Busstation um. Ich beschloss dann aber am Strand entlang zu laufen statt den Bus zu nehmen und dann vom Hafen aus die Linie 610 zum Zentrum zu nehmen.
Am Hafen angekommen fühlte ich mich aber motiviert direkt zum Zentrum zu laufen. 



Im Zentrum angekommen entschied ich mich zuerst das Byzantinische Museum anzusehen, da es nur bis 15 Uhr offen hat.

Das Museum zeigt hauptsächlich Ikonen aus verschiedenen Jahrhunderten. Dabei allerdings vor allem aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, also ist es mehr ein Vom-byzantinischen-inspiriert Museum. Die Bilder haben mir aber sehr gefallen. Es ist sehr bedauerlich, das Byzanz unterging.
Bilder sind leider nicht im Museum erlaubt, daher nur ein Foto vom Eingang. ich habe mir aber zur Erinnerung zwei Ikonen gekauft, eine vom Heiligen St. georg und eine Christos Pantokrator.


Nachdem ich mich im Gästebuch eingetragen hatte fiel mir ein, dass ich mich gestern gar nicht beim Ethnographischen Museum verewigt hatte.Das wollte ich schnell nachholen, da das Gebäude direkt um die Ecke liegt. Frau Eliades hatte aber schon vergessen, dass ich gestern da war.

Anschließend ging es zum Bezirksmuseum. ich lief erst mal daran vorbei, konnte aber ein Foto von dieser Statue machen. ich vermute , dass es sich dabei um den ersten Staatspräsidenten von Zypern handelt, Erzbischof Makarios III.
 

Beim zurück laufen stellte ich fest, dass ich die Strecke gestern überschätzt hatte und doch noch hingehen hätte können. 

Das Archäologische Bezirksmuseum Paphos war das bisher größte Museum und bot viele interessante Stücke zur Anschauung.

Hier diverse Tongefäße, die Körperteilen eines Mannes nachgebildet sind und vermutlich medizinische Zwecke hatten. Man füllte das Gefäß wohl mit Wasser oder Öl und legte es auf den entsprechenden Körperteil.


Es wurde auch angemessen Nacktheit geboten. Die hohe Kunstfertigkeit der klassischen griechischen Periode zeigt sich deutlich. 




Interessant ist auch der Vergleich mit der Periode zuvor, in der die menschen deutlich steifer stehen.


Auch bei Tieren zeigt sich der Unterschied. Hier ein Löwe der archaischen zeit:


Und ein Löwe der klassischen Zeit:


Eine mit dem Kult des Dionysios verbundene Figur. Wofür die wohl verwendet wurde? Und wobei das wohl abgebrochen ist?


Aus der römischen Zeit fand ich ein Bild einer römischen Frau sehr interessant. Da ich zuvor im byzantinischen Museum war konnte ich auch gut mit der nachfolgenden Kunsttradition vergleichen.


Das sind Handgranaten aus dem 13. Jahrhundert. 


Dies sind vier Engelsfiguren die von den Venezianern auf die Insel gebracht wurden. 


Außerhalb des Gebäudes waren einige Amphoren und Säulen gelagert. 


Hier meine armen Füße.Trotz ihres Widerspruchs beschloss ich zu den Königsgräbern zu laufen. Dabei konnte ich mir nochmal die Stadt ansehen.


 Ein kleiner Park den ich entdeckete.



Die Aussicht über die Dächer. Paphos ist an einen Hügel gebaut. Die Altstadt befindet sich relativ weit oben. 


Und endlich an den Königsgräbern. 
Der Führer der dort verkauft wird kann ich empfehlen. Er enthält eine Wegbeschreibung wie man am besten durch das Gelände läuft und enthält viele Details zu den einzelnen Gräbern.


Die Gräber sind unterirdisch und liegen inzwischen frei.Sie sind ein Traum für jeden der gerne ein bisschen klettern und geheime Höhlen erforschen möchte.

 








Hier eine typische Straße in Paphos. Autovermietung und Immobilienfirma. Von beiden habe ich dutzende gesehen.


Inspiriert von den Ikonen besuchte ich noch schnell eine orthodoxe Kirche die ich zufällig auf dem Heimweg erspähte.

 

Am Ende des Tages taten mir die Füße richtig weh, aber ich lief trotzdem heldenhaft auf Schuster's Rappen. Dann kam mir die beste Idee seit langem, nämlich barfuß auf dem Strand zu laufen. Das war himmlisch.


Dabei entdeckte ich eine kleine Felseinbuchtung von der aus ich den Sonnenuntergang beobachtete. Das war reine Entspannung.


Dann habe ich ein paar Worte auf Video festgehalten.





Zum Abend gab es dann wieder etwas unangenehmes. Der Reiseveranstalter antwortete mir und sagte, dass ein Bus am Mittwoch auf mich gewartet hat und offenbar immer noch als ich gerade ins Taxi stieg. Ich kann mir aber nicht erklären wieso ich den nicht gesehen habe. Ich hätte mich nicht vom Taxifahrer nicht überreden lassen sollen und erst mal beim Hotel anrufen sollen.